Für unsere Betrachtung ist das gerüsttragende Bindegewebe wichtig, weil es ein hochdynamisches System darstellt und permanent umgebaut wird. Der Fibrocyt stellt die entscheidende Zelle dar, welche für den Aufbau der Faserstrukturen im Bindegewebe verantwortlich zeichnet. Aufbau (durch Fibrocyten) und Abbau (durch Makrophagen) halten sich die Waage.
Die gesamte Matrixstruktur besteht aus Zucker- und Zuckerprotein-Komplexen (Glykoproteinen), durchsetzt von einem Geflecht aus Kollagenen und elastischen Fasern. Vorallem besteht eine hohe Bindungsfähigkeit für Wasser und auch die Fähigkeit zum Innenaustausch.
Die Bürstenstrukturen der Matrix machen das System zu einem gewaltigen molekularen Filter, der quasi alles, was sich im Körper befindet zunächst einmal aufnehmen und ggf. auch durchlassen muss.

Bei Überernährung, durch Kohlenhydrate oder tierische Eiweisse werden vermehrt Kollagen und Zucker-Protein-Komplexe gebildet und eingelagert. Diese lassen die wichtige Transitstrecke zu den dahinterliegenden Zellen zunehmend versiegen.
Auch das heutige Gift belastete Lebensweise und Ernährung mit enormen Mengen Zusatzstoffen und Toxinen, die genetisch im System nicht vorgesehen sind, führen langsam und langfristig zur Verstopfung dieses Molekular-Filters und damit zum Nährstoffmangel in den dahinterliegenden Zellen.
Prof. Lothar Wendt hat schon 1984 in seinem Buch „Eiweißspeicher-Krankheiten“ auf den Zusammenhang von Übereiweißung und chronischen Zivilisationskrankheiten hingewiesen.
Hier sind es vor allem tierische Eiweiße, d.h. zu viel Milchprodukte, Fleisch und Wurstwaren, die in der Matrix zu Umbauvorgängen führen mit übermäßiger Einlagerung von Proteinstrukturen. Das Bindegewebe wird säurelastig und versulzt durch Einlagerung von Eiweiß und Schlackenstoffen. Die gesamte Übersäuerungs-Problematik hat hier ihren Ursprung. Die bekannten Entsäuerungs-Therapien setzen hier an.
Man unterscheidet in der Dichte und somit der Stoff-Durchlässigkeit der Matrix 2 verschiedene Zustände, welche fliessend ineinander übergehen. Den Sol-Zustand,
der als gut durchlässig beschrieben werden kann (von Sol = Lösung), und den gelatineartigen Gel-Zustand, welcher deutlich weniger stoffdurchlässig ist.
Grundsätzlich kann man ohne Berücksichtigung der Konstitution folgende Grundaussage zum Flüssigkeits-Haushalt treffen.
Der gesundere Körper benötigt 30ml pro kg Körpergewicht,
um eine korrekte Matrix-Filterfunktion zu gewährleisten.
Die gesamte biologische / biochemische Funktion der Matrix ist natürlich viel komplexer, als in obiger knapper Zusammenfassung aufgeführt!
Es gibt viele Möglichkeiten um der Übersäuerung diagnostisch auf die Spur zu kommen. Dazu zählen Anamnese, körperliche Untersuchung, Decoderdermographie, Vollblutanalyse, Global Diagnostik, Terrainanalyse nach Vincent oder einfach nur Säuremessung im Urin, um nur einige zu nennen.
Merksätze zur Matrix:
- Vor allem bei Patienten mit chronischen Beschwerden, lohnt sich eine Matrixbehandlung
- (Knorpel) Zellen heilen besser im basischen Milieu, die meisten Patienten leider jedoch unter Übersäuerung.
- Achten Sie auf eine Trinkmenge von 30ml / kg Körpergewicht damit die Matrix gut geflutet werden kann.
- Eine Vollblutanalyse (Mineralienstatus im Reservespeicher) ist vor längerer Einnahme von Basenpulvern anzustreben, jedoch bei kurzfristiger Einnahme von 4-6 Wochen nicht unbedingt erforderlich.
- Mineralienarme Basenpulver wie Alkala N sind hier geeignet.
- Bei Übergewichtigen verbessert eine Gewichtsabnahme mit basischer Ernährung die Matrixfunktion und entlastet zusätzlich die Gelenke und die Wirbelsäule.
- Eine tierisch eiweißarme Kost für 4-6 Wochen hilft die Matrixstrukturen zu restrukturieren.
- Mittel- und langfristig sollte eine tierisch eiweißarme Kost mit hohem Gemüseanteil bevorzugt werden.
- Homöopathische Organ-Komplex-Mittel fördern organotrop die Entgiftungsfunktion von Leber, Niere und Lymphsystem.