Mistel-Injektions-Therapie bei Arthrose

Misteltherapie als Behandlungs-Ansatz ist heute vor allem durch deren Einsatz in der Onkologie bei Krebspatientinnen und Patienten bekannt. Bereits 1917 hatte der Entwickler der Anthroposophie Rudolf Steiner diesen therapeutischen Ansatz eingeführt.

Nur wenige Ärzte und Patienten wissen heute noch von der hochpotenten Wirksamkeit der Mistel am Bewegungsapparat bei Arthrose und degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen.

In den 1930er Jahren hatte der Arzt Dr. Gerhard Madaus eine Zulassung für ein Pappelmistel-Präparat namens Plensosol erhalten und damit eine neue Behandlungsweise bei degenerativen Erkrankungen am BWA entwickelt. Viele Kollegen haben in den nachfolgenden Jahrzehnten Mistel-Injektions-Therapie mit Erfolg durchgeführt, bis in die späten 1980er Jahre hinein.

Mit der Entwicklung der neueren Entzündungs-Hemmer wie Diclofenac und Ibuprofen (sog. nicht-steroidale Antirheumatika – NSAR, auch nicht-steroidale Antiphlogistika – NSAP) erzielte man oft schnelle schmerzlindernde Wirkungen bei Arthrose und Altersveränderungen der Wirbelsäule, jedoch bis heute keine anhaltenden Heilungen bzw. Befundverbesserungen. Nach Absetzen der Medikamente treten die häufigsten Beschwerden wieder auf.

Zusätzlich besteht ein hohes Risiko bei regelmäßiger Einnahme dieser Stoffe für das Herz-Kreislaufsystem und den Magen-Darm-Trakt bis zu Magendurchbrüchen, schweren Blutungen usw. Hier hat die gut verträgliche Misteltherapie ein wesentlich günstigeres Nutzen-Risiko-Profil.

Obwohl es sich bei der Mistel-Injektionstherapie um eine zunächst durch Erfahrung (empirisch) entwickelte Methode handelt, bestehen heute gute wissenschaftliche Daten über deren Wirksamkeit. (Siehe Genaueres in der PDF-Text-Datei)

MistelDie heute verwendete Apfelmistel wird nicht wie die oben genannten Mittel als Tablette eingenommen, sondern über den befallenen Gelenken injiziert und je nach Reaktionslage der Patientinnen und Patienten im Wochenabstand (4-8x) in der Dosis gesteigert. Der Erfolg der Behandlung geht mit einer lokalen Mistel-Heil-Reaktion (siehe Bild) einher.

Im Gegensatz zu den bereits erwähnten NSAR kommt es durch die Behandlung nicht nur zur kurzfristigen Schmerz- und Entzündungshemmung, sondern zu einer Aktivierung des gesamten körpereigenen Reparatur-Systems und damit zu einer langfristigen Stabilisierung des betroffenen Gelenkes bzw. Wirbelsäulenabschnittes. Die Folgen sind langfristige Funktionsverbesserung, Schmerz- und Entzündungsreduktion und deutlich besserer Belastungsfähigkeit.

Ich betreibe seit 1980 Misteltherapie, und habe eigene wissenschaftliche Untersuchungen vorgenommen, geforscht und vieles neu entwickelt. Auf Wunsch viel Kollegen hält er Kurse für Ärzte in Deutschland. Derzeit sind zwei Bücher in Arbeit über die Methode. Das Ärzte- und Heilpraktikerbuch (Supplement der Haug Report) ist im Juni 2017 erschienen und die Leserinnen und Leser meiner Webseite können dies in ein etwas gekürzten Form nachfolgend als PDF herunterladen.

In Zeiten der Zunahme von Arthrose und WS-Erkrankungen bei einer zunehmenden überalternden Gesellschaft bietet die Mistel-Injektionsbehandlung eine wunderbare Option zur Behandlung mit einem erprobten Konzept bei hoher Therapiesicherheit ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Dies ist besonders bei stetig steigender Medikamentenverordnung in Form einer Polymedikation mit erheblichen Nebenwirkungs-Interaktionen gesamtgesellschaftlich von Bedeutung.

Der Mistelextrakt zur Injektion wird aus allen Teilen der Pflanze gewonnen. Klicken Sie zum Vergrößern das jeweilige Foto an.

Der Verfasser der Seite hat für jedes Gelenk und und für die einzelnen Wirbelsäulen-Abschnitte spezielle Injektion-Schemata ermittelt, welche nach Reaktionszeit die klassische Mistelreaktion hervorrufen. Klicken Sie zum Vergrößern das jeweilige Foto an.

Nachfolgend ist ein kleiner Fernsehbericht über die Mistel-Injektions-Therapie vom saarländischen Rundfunk zu sehen.